Westchor
Der gläserne Westchor
Der Einbau des gläsernen Westchores ist das Ergebnis eines umfangreichen Umbauplans, den das Dortmunder Architektenbüro Gerber & Partner 1995 im Rahmen eines bundesweit ausgeschriebenen Architektenwettbewerbs vorgelegt hat.
50 blaue Glaselemente bilden einen Raum aus Glas, der die westliche Wand des Kirchenschiffs durchbricht. Die Fertigung der Glaselemente war kompliziert: Jedes der 50 Elemente besteht aus vier einzelnen Glasscheiben in den Formaten 2,20 x 1,60 m²; zwischen denen sich - wie bei normalem Isolierglas - Luft befindet. Das Glas spendete die Weltfirma Pilkington-Glas, deren Verwaltung für Deutschland in Essen an der Alfredstraße sitzt. Die künstlerische Produktion lag in den Händen der Werkstatt Hein Derix in Kevelaer; wegen der nötigen technischen Voraussetzungen ließ Hein Derix die 200 benötigten Glasscheiben in Berlin zuschneiden. Anschließend wurden sie mit blauer Farbe in unterschiedlicher Stärke bestrichen und gebrannt: Auf diese Weise entsteht der typische, changierende Effekt, der jede Glasscheibe in unterschiedlichen Farbnuancen erscheinen lässt und sie zu künstlerischen Unikaten macht. Ebenfalls in Berlin wurden in jede Glasscheibe vier Löcher gebohrt, die für die Montage notwendig waren. Nach Berlin war Kirchberg die nächste Station: Dort verklebte die Hunsrücker Glasveredelung Wagener immer vier Scheiben zu Isolierglas. Insgesamt ist der neue gläserne Westchor rund 200 Tonnen schwer. Westchor Fotogalerie
Die Kosten in Höhe von 800.000 Euro für den Einbau des gläsernen Westchores wurden insbesondere durch Spenden der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung (500.000 Euro) und weiterer Unternehmen gedeckt; zusätzlich sind rund 150.000 Euro an Spendengeldern in die Entwicklungskosten geflossen. Eine Plakette, die sich an der Wand rechts neben dem blauen Westchor befindet, nennt wichtige Spender. Laut Beschluss aller am Projekt beteiligten Gremien durften für den Umbau keine Kirchensteuermittel in Anspruch genommen werden.
Am Sonntag, 30. April 2006, wurde die Marktkirche nach Vollendung des Bauabschnitts im Rahmen eines Festgottesdienstes durch den Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Nikolaus Schneider, wiedereröffnet.
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